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Lenn

 

Unser ET war am 11.6.23:


Am 14.6.2023 gegen 23.30 Uhr verspürte
ich zum ersten Mal ein starkes Ziehen und war total unruhig.
Obwohl Anna mir davon abriet, die Wehenapp runterzuladen, tat ich es und fing an die Abstände zu messen, ob es wohlmöglich Wehen sein könnten- sie kamen schon ca. alle 10 Minuten, manchmal aber auch 20 Min,ich musste sie schon von Anfang an sehr veratmen.
Ich versuchte vergebens zu schlafen, mein Mann und unsere 4 jährige Tochter taten dies bereits auch.
Irgendwann bin ich dann ins Wohnzimmer lief herum, saß auf der Couch, es wurde nicht besser, sondern regelmäßiger, bis ich wieder ins Bett ging und döste in den kurzen Wehenpausen immer wieder ein, bis ich von der nächsten Wehe wieder geweckt wurde.
Der Wecker von meinem Mann klingelte schließlich um 3.00 Uhr, er wollte zum Frühdienst, doch ich sagte zu ihm, er sollte vielleicht lieber hier bleiben.
Das nächste Mal klingelte der Wecker um 8.00 Uhr, wir sind alle aufgestanden, ich machte mit Wehenunterbrechungen unsere Große fertig und mein Mann brachte sie um
9.00 Uhr in die Kita.
Um 10.41 Uhr beschlossen wir erstmalig Anna Bescheid zu sagen, ich schrieb ihr zunächst eine Sms, ging dann duschen und rief sie schließlich an.
Unter der Dusche hatte ich dann plötzlich einen Wehensturm, erst jetzt wurde mir so richtig bewusst, die Geburt hat begonnen.
Nach dem duschen, klebte mein Mann mir das Tens Gerät auf den Rücken und ich veratmete weiter in den verschiedensten Positionen, vom Liegen, Sitzen bis hin zum
Vierfüßler.
Ich rief letztlich Anna gegen ca. 12. Uhr an und habe sie darum gebeten, vorbeizukommen, um den Muttermund zu überprüfen.
Danach rief ich meine Mutter an und erklärte ihr die Situation, dass sie evtl. unsere Tochter gegen 15.00 Uhr aus der Kita abholen müsste.
Während den Telefonaten musste ich immer wieder veratmen und konnte nicht sprechen.
Anna war dann gegen 13.00 Uhr ca. bei uns und untersuchte mich im Bett, der Muttermund war bereits bei 4-5 cm. Ich merkte selbst, dass die Wehenabstände kürzer und die Wehen intensiver wurden.
Anna fragte, ob sie bleiben soll und ich meinte, beim Veratmen kann mir ja eh keiner helfen, sie solle ihre Termine in Mainz ruhig noch machen.
Sie stellte mir diese Frage 3 Mal, (später erzählte sie uns, dass sie selbst ein ungutes Gefühl hatte, zu fahren, sie es aber mir überlassen wollte)
Mein Mann entschied dann für mich, dass Anna bleiben soll und rief noch meine Mutter an, um ihr zu sagen, dass es wirklich los geht und sie unsere Große definitiv abholen muss.
Anna wollte also zum Auto, um ihre Tasche zu holen und die Termine abzusagen, sagte zu meinem Mann, wenn sich irgendwas ändert/verschlimmert, soll er sie sofort anrufen, sie ist gleich wieder da.
Mein Mann hatte in der ganzen Zeit bereits den Geburtspool befüllt und ich sagte nach einer sehr heftigen Wehe,die ich dann schon vertönen musste,dass ich glaube,ich müsse noch mal ein großes Geschäft erledigen, bevor ich in den Pool gehe.
Ich ging also auf die Toilette, setzte mich kaum hin und in dem Moment verspürte ich so einen enormen Druck, es war die Fruchtblase, die auf der Toilette platzte.
Ich rief laut, meine Fruchtblase ist geplatzt.
Mein Mann rannte sofort zu mir und direkt verspürte ich den Drang zu pressen und schrie “ Presswehen”.
In dem Moment, welch ein Glück, kam Anna die Haustür rein, da sie ihren Autoschlüssel vergessen hatte und rief:” Ich komme, ich komme.
Ich verspürte ein Gefühl von Sicherheit, da ich wusste, Anna ist jetzt da!
Ich stand also halb gebückt über der Toilette, mein Mann saß vor mir, Anna neben mir um unseren Sohn aufzufangen.
Sie sagte, ich solle ein Stück von der Toilette wegkommen, damit sie den Kopf auffangen kann, das habe ich erst nach 3 Aufforderungen geschafft, ich war so mit mir beschäftigt, tönte vor mich hin und der Kopf war mit der ersten Presswehe geboren.
Kurze Wehenpause, Anna bat mich, noch ein Stück vor zu kommen, ich solle mich am Badewannenrand festhalten, dies tat ich und mit der 2. Presswehe war unser Lenn um 14.05 Uhr geboren. Anna übergab ihn noch im Badezimmer an meinen Mann.
Ein paar Minuten standen bzw. saßen wir einfach nur da und gingen dann ins Schlafzimmer, wo wir uns im Bett in die bereit gelegten, roten Handtücher kuschelten.
Ab hier war alles einfach nur entspannt, nach einer Weile durfte mein Mann die Nabelschnur durchschneiden und ich legte Lenn auch direkt schon an und er trank an der Brust. Anna machte die U1 bei Lenn, 52 cm, 4000 Gramm und 35 cm Kopfumfang.
anschließend machte sie mich mit einem Waschlappen etwas sauber. Nach ca. 1 Std kam dann auch unter erneuten, leichteren Wehen die Plazenta.
Anna erklärte uns alles und wir durften die Plazenta auch genau betrachten.
Anschließend untersuchte mich Anna nach Geburtsverletzungen etc.
Ich hatte einen Dammriss 1. Gerades und leichte Schürfwunden an den Schamlippen.
Da meine Blutungen nicht sehr stark waren, mussten die Verletzungen nicht sofort versorgt werden.
Mein Mann rief meine Mutter an, um ihr zu sagen, dass sie gerne mit unserer Tochter gegen 16.00 Uhr zu uns kommen kann.
Die ganze Zeit über kuschelten wir und ich stillte
Als um 16.00 Uhr unsere Tochter zu uns ins Schlafzimmer kam, vergoss ich ein paar Tränen, es war so ein unbeschreibliches Gefühl, meine beiden Kinder bei mir zu haben und zu sehen, wie unsere Tochter ihren Bruder das erste Mal sieht.
Kurz darauf versorgte Anna dann noch meine Geburtsverletzungen und nähte den Dammriss.
Ich hatte von meiner ersten Geburt leider keine guten Erfahrungen im Krankenhaus gemacht, damals hatte ich einen Dammriss 2.Gerades und die Versorgung tat höllisch weh, daher war ich skeptisch und hatte Angst, als Anna meinte, sie benutzt nur ein Betäubungsspray, doch ich muss sagen, klar ich habe was gespürt, aber es war absolut auszuhalten.
Anna saß die Zeit über einfach bei uns am Bett und war da, es war eine sehr schöne und ruhige Atmosphäre.
Nach etwa 4 Std insgesamt, verabschiedete sich Anna bis zum nächsten Tag.

Wir möchten uns noch mal ganz herzlich bei Anna bedanken, durch sie konnte meine nicht allzu schöne 1. Geburt heilen und ich hatte endlich eine traumhafte Geburt bei unserem 2. Kind.
Wir würden uns jeder Zeit wieder für eine Hausgeburt entscheiden, es war wunderschön!
Auch die gesamte Wochenbettbetreuung war toll, manchmal gab es Fragen unsererseits, manchmal saßen wir einfach nur da und redeten.

Tausend Dank für diese wundervolle Erfahrung.
Vanessa, Dominik, Lina Malu und Lenn

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