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Ruby

 

Geburtsbericht


Bevor ich über unseren Tag und den Geburtsablauf berichte, muss ich erst einmal weiter ausholen. Wir sindeine Patchworkfamilie, bestehend aus Papa Marc und seiner Tochter Maja (5) sowie Mama Christina mit Tochter Ella (5) und Tochter Lilli (3). Gemeinsam erwarten wir Kind Nummer 4.


Es ist Samstag, der 02. Dezember 2023. Ich wache morgens mit Rücken- und Unterleibsschmerzen auf. Daraus mache ich mir aber nicht viel, denn die hatte ich die letzten Wochen des Öfteren. An diesem Samstagmorgen sind nur Ella und Lilli zu Hause. Maja kommt erst am Nachmittag wieder zu uns. Gemeinsam frühstücken wir und starten in den Tag. Als nach dem Frühstück die Schmerzen kommen und gehen und sich ein Rhythmus abzeichnet, gebe ich Anna per SMS Bescheid, dass es heute vllt. soweit sein könnte und dass wir uns wieder bei ihr melden. Als um die Mittagszeit auf einmal alles ruhig ist, gehen wir mit den Kindern auf den Spielplatz und spazieren etwas an der frischen Luft. Als Maja am Nachmittag nach Hause kam, haben wir die Zeit genutzt und die 3 Mädels durften Mamas Bauch bemalen. Das Ganze hat ihnen viel Spaß gemacht. Natürlich wurde das Ergebnis auf Bildern festgehalten. Das sollten auch die letzten Bilder mit dickem Bauch sein. Denn kurz darauf kamen die Schmerzen wieder aber dieses Mal spürte ich den Unterschied. Es war nun kein Ziehen mehr, es waren Wehen, wie ich sie von meinen beiden ersten Schwangerschaften kannte. Wir beschlossen das Abendessen zu kochen, die Wehen hatten einen Abstand von 5 Minuten. Gemeinsam aßen wir zu Abend und sind anschließend ins Bad, die Kinder bettfertig machen.
Die Wehen hatten nun einen Abstand von 4 Minuten. Als die Kids im Bett waren und wir unser Abendritual beendet hatten, waren die Wehen alle 3 Minuten da. Gegen 20 Uhr waren wir wieder im Wohnzimmer und Marc rief Anna an. Sie fragte, ob sie schon kommen solle, aber wir entschieden uns dazu, noch etwas alleine zu bleiben. Anna war zu Hause, wusste Bescheid und konnte binnen weniger Minuten bei uns sein. Ich spazierte während den Wehen durch unser Wohnzimmer und saß in den Wehenpausen auf den Pezziball und schaute etwas Fernseh. Um 20:30 Uhr rief Marc Anna erneut an und bat sie, sich auf den Weg zu machen.
Die Wehen kamen alle 1,5 Minuten. Als Anna da war, packte sie ruck zuck ihre Tasche aus und konzentrierte sich voll auf uns. Sie fragte mich, welche Position ich ausprobieren möchte. Schnell war für mich klar, dass es der Vierfüßlerstand sein sollte. Mit dem Oberkörper liegend auf der Couch und den Knien am Boden veratmete ich die nächsten Wehen. Anna und Marc halfen mir, meine Hose auszuziehen. Zwischen den Wehen kontrollierte Anna regelmäßig die Herztöne. Anna strahlte eine unglaubliche Ruhe aus und redete mir gut zu. Sie ließ mich alles alleine machen, sagte ich kenne meinen Körper am Besten und spüre was zu tun ist.
Das war total entspannt, niemand der mir vorschrieb, was ich zu machen habe, ob ich pressen darf oder nicht. Ganz anders als im Krankenhaus. Irgendwann hörte ich wie Anna sagte, sie sehe schon etwas und ich könne mal fühlen, was ich auch tat. Der Kopf unserer kleinen Maus, es dauerte also nicht mehr lange. Marc saß die ganze Zeit neben mir, unterstütze mich, erinnerte mich daran in den Wehenpausen zu entspannen, redete immer wieder mit mir und massierte meinen Rücken. Anna sprach sich mit Marc ab, wer unser Kind auffängt. Als es soweit war, sagte Anna Marc Bescheid. Mit der vorletzten Wehe nahm er den Kopf in Empfang und mit der letzten Wehe fing er unsere Tochter auf. Überglücklich hielten wir unsere Ruby im Arm.
Nachdem die Nabelschnur auspulsiert war, durfte Marc die Nabelschnur durchtrennen und kuschelte mit der kleinen Ruby während Anna und ich auf die Nachgeburt warteten. Als ich wieder Druck spürte, zog Anna vorsichtig an der Nabelschnur und ruck zuck war die Nachgeburt da. Diese wurde von Anna auf Vollständigkeit untersucht und sie zeigte/ erklärte mir die Plazenta. Anschließend kontrollierte Anna, ob bei mir Geburtsverletzungen vorliegen und half mir, mich frisch zu machen. Nachdem Anna alles sauber gemacht hatte, begann sie zu dokumentieren und führte anschließend die U1 durch. Ruby kam um 21:35 Uhr mit 51 cm und 3480 g auf die Welt.
Wir sind froh, dass wir uns für eine Hausgeburt entschieden haben. Vielen Dank an Anna und ihre tolle Arbeit.

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